Eavor realisiert dort ein erstes kommerzielles Geothermiekraftwerk mit der neuartigen Loop-Technologie als Wegweiser für das Gelingen der Wärmewende in Deutschland, Europa und weltweit. Damit können ohne Vorkommen von Tiefenwasser und ohne Fündigkeitsrisiko standortunabhängig tiefengeothermische Kraftwerke entstehen. Der Anteil der Geothermie am Energiemix der Zukunft ließe sich so über die bisherige Prognose hinaus erheblich steigern. Eavor ist mit Stadtwerken mehrerer großer deutscher Städte über Partnerschaften für die Wärmewende im Gespräch.
Das Projekt des Eavor-Loop™ in Geretsried ist auch im Fokus der Förderaktivitäten der EU-Kommission. Das Vorhaben erhält einen Zuschuss in Höhe von 91,6 Millionen Euro vom Europäischen Innovationsfonds EUIF.
Beim Bau des Eavor-Loop™ in Geretsried arbeitet Eavor mit zwei parallel betriebenen Bohrtürmen. Diese bohren zunächst vertikal bis in eine Tiefe von ca. 4.500 Metern. Dort werden die Bohrungen horizontal abgelenkt. Es entstehen mehrere parallele Abzweigungen, die jeweils ca. 3.300 Meter lang sind. Die Besonderheit besteht darin, dass Eavor in der Tiefe die Bohrungen miteinander verbindet, so dass unterirdische Wärmeschleifen entstehen. Eine Verbindungsstelle ist dabei nicht größer als ein DIN-A4-Blatt Papier.
Der Eavor-Loop™ ähnelt in der Funktionsweise einem unterirdischen Wärmetauscher. Es zirkuliert selbstständig ein Wärmemedium im Tiefengestein. Damit hat der Eavor-Loop™ entscheidende Vorteile zur bisher verbreiteten hydrothermalen Geothermie. Ein Eavor-Loop™ kann praktisch überall entstehen. Weil kein Thermalwasser nötig ist, gibt es kein Fündigkeitsrisiko. Wo gebohrt wird, fließt hinterher auch Energie.
Zukünftig wird diese erneuerbare Energieform die gesamte Region mit Fernwärme und Elektrizität versorgen.